Bezirksdelegiertenversammlung in der Oberpfalz

Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger sicherte der Branche Unterstützung zu // Neuwahlen der oberpfälzer Bezirksvorstandschaft

Die „alte“ Vorstandschaft freute sich Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (mitte) in Grafenwiesen begrüßen zu können. v.l.n.r.: Bezirkskassier Muk Röhrl, 2. stellv. Bezirksvorsitzender Josef Auerbach, Schriftführer Gerhard Heidner, Bezirksvorsitzender: Hans-Jürgen Nägerl, 1. stellv. Bezirksvorsitzender Andreas Brunner, Bezirksgeschäftsführer Christian Wolf, Landesgeschäftsführer Dr. Thomas Geppert mit Referatsleiter Sebastian Stawowski (Wirtschaftsministerium) Foto: Artmeier

Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger spricht zu den Delegierten Foto: Artmeier

Die neue Bezirksvorstandschaft: v.l.n.r.: Bezirksgeschäftsführer Christian Wolf gratulierte dem neuen Vorstand: Bezirksschriftführer Anton Sperger, Bezirkskassier Muk Röhrl, Bezirksvorsitzender Hans-Jürgen Nägerl, 1. stellv. Bezirksvorsitzender Andreas Brunner, 2. stellv. Bezirksvorsitzender Josef Auerbach; Bild: Artmeier


Bezirksvorsitzender Hans-Jürgen Nägerl (Landhotel Weißes Roß, Illschwang) und Vizepräsident Andreas Brunner (Natur- Wohlfühlhotel Brunner Hof, Arnschwang) freuten sich sehr Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger zur Bezirksdelegiertenversammlung am 4. April im Spirit & Spa Hotel Birkenhof in Grafenwiesen (Lkr. Cham) begrüßen zu dürfen.

Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger ließ zu Beginn seiner Rede erst einmal Zahlen wirken: 600.000 Beschäftige im Tourismussektor gibt es bayernweit. „Wir bewegen uns damit auf Höhe der Automobil- und Maschinenbaubranche“, verdeutlichte der Minister. „Wir haben über 100 Millionen Übernachtungen, hier wird Geld verdient.“ Die anwesenden Delegierten, Wirte und Hoteliers aus der ganzen Oberpfalz, bezeichnete er als „Multiplikatoren“, die für Identität und Kultur stehen. „Deswegen dürft ihr sagen, wie wichtig ihr seid! Euer Jahresmotto lautet Selbstbewusstsein“, sagte er. Mit Blick auf das Gaststättenmodernisierungsprogramm kündigte Aiwanger an: „Man hat euch zu lange hängen lassen. Deswegen müssen wir euch jetzt wieder nach vorne schieben.“ Der Start des Modernisierungsprogramms wird nach Verabschiedung des Doppelhaushalts durch den Bayerischen Landtag Mitte Mai möglich sein. Der Fokus liegt auf den kleinen Gastwirtschaften im ländlichen Raum. Diese können Zuschüsse von bis zu 200.000 Euro zu ihren Sanierungsmaßnahmen erhalten.

Weiter bezeichnete Hubert Aiwanger das Programm als psychologischen Anstoß, der zeigt: „Wir wollen euch. Wir stehen hinter euch. Macht weiter so. Wirtshäuser müssen zurückkehren, nicht verschwinden.“ Wie das erreicht werden kann? Indem vor allem die Wirte ihre Zurückhaltung in Sachen Preise ablegen. Qualitäts- statt Billigtourismus, laute die Devise. Mehreinnahmen durch Preissteigerungen auf der Speisekarte müssten in die Ausstattung fließen. Er betonte: „Das Modernste ist gerade gut genug.“ Virtuelle Rundgänge durch das Hotel und Fotos von der Einrichtung sind wichtig, auch die Themen Elektromobilität sowie Nachhaltigkeit und klimaverantwortliches Urlauben können Chancen in Sachen Gästegewinnung sein. „Wir leben da, wo die Welt noch in Ordnung ist“ – das sei die Außendarstellung, die propagiert werden muss. Kontrollen, die Flexibilisierung des Arbeitsschutzgesetzes und ein reduzierter Steuersatz für Lebensmittel waren weitere Themenfelder, die Aiwanger anschnitt: „Wir in Bayern können hier nichts beschließen, nur immer wieder ansprechen und als politisches Fenster offenlassen.“

Gegen 11 Uhr musste sich Hubert Aiwanger von den Wirten und Hoteliers wieder verabschieden. Ganze 17 Termine standen an diesem Tag in seinem Kalender. Bevor er ging, versuchte er, den Gastronomen nochmals Mut und Anerkennung auszusprechen: „Ohne euch funktioniert es nicht! Ich bin tiefster Überzeugung, dass ihr eine Schlüsselfunktion innehabt.“ Der Wirt im Dorf müsse neben dem Bürgermeister zur dominierenden Figur werden. Sein Appell: „Tretet selbstbewusst auf, baut eure Infrastruktur aus und wir lassen Fördergelder fließen.“

Im anschließenden Impulsreferat verdeutlichte Vizepräsident Andreas Brunner nochmals, wie schwer  es ist, Fachkräfte zu generieren, und sprach sich für eine Förderung für Mitarbeiterzimmer aus. „Es ist jeden Tag ein Kampf, den Betrieb am Laufen zu halten“, verdeutlichte Brunner. „Es vergeht keine Woche ohne Hindernis und der bürokratische Aufwand ist riesig.“ Diese Meinung vertrat auch war auch Bezirksvorsitzender Hans-Jürgen Nägerl: „Wir gestalten Heimat und dürfen, beispielsweise im Brandschutz, nicht kaputtgeprüft werden.“

Veränderungen in der Vorstandschaft beim Schriftführer

Bei den turnusmäßigen Wahlen am nachmittag wurde die Vorstandschaft des Bezirks Oberpfalz für die nächsten drei Jahre wie folgt aufgestellt:

  • Bezirksvorsitzender: Hans-Jürgen Nägerl, Landhotel Weißes Roß, Illschwang
  • 1. stellv. Bezirksvorsitzender: Andreas Brunner, Natur- Wohlfühlhotel Brunner Hof, Arnschwang
  • 2. stellv. Bezirksvorsitzender: Josef Auerbach, Hotel-Gasthof Wolfringmühle, Fensterbach-Wolfringmühle
  • Bezirksschriftführer: Anton Sperger, Brauereigaststätte Spitalgarten, Regensburg
  • Bezirkskassier: Muk Röhrl, Gaststätte Röhrl, Sinzing-Eilsbrunn

 

Der bisherige Schriftführer Gerhard Heidner (Hotel-Gasthof Am Schloss, Pilsach) stellte sich nicht mehr zur Wahl.