Welttourismustag 2023: Mehrwertsteuererhöhung bedroht Hauptleistungsträger des Tourismus

Inselkammer: „Die sieben Prozent Mehrwertsteuer auf Speisen müssen bleiben, um massive Betriebsschließungen, steigende Preise, sinkende Umsätze und einen Verlust an Arbeitsplätzen und Lebensqualität, gerade auch in den ländlichen Regionen Bayerns, zu verhindern“ / Geppert: „Jeder 17. Erwerbstätige arbeitet in Bayerns Gastgewerbe, diese Arbeitsplätze gilt es zu schützen“

(München) Erklärtes Ziel des von den Vereinten Nationen ins Leben gerufenen Welttourismustages, der jedes Jahr am 27. September begangen wird, ist es, die positiven sozioökonomischen Tourismusauswirkungen zu maximieren und mögliche Negativeffekte auf ein Minimum zu reduzieren. „Diesbezüglich hat die Bundesregierung ihre Hausaufgabe noch nicht gemacht“, so Angela Inselkammer, Präsidentin des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes DEHOGA Bayern, „die drohende Erhöhung der Mehrwertsteuer von sieben auf 19 Prozent auf Speisen zum Jahreswechsel schwebt wie ein Damoklesschwert über der Branche. Um massive Betriebsschließungen, steigende Preise, sinkende Umsätze und einen Verlust an Arbeitsplätzen und Lebensqualität, gerade auch in den ländlichen Regionen Bayerns, zu verhindern, müssen die sieben Prozent Mehrwertsteuer auf Speisen bleiben. Denn einmal zugesperrte Betriebe, werden oftmals nicht mehr öffnen können, insbesondere auf dem Land. Und ohne Hotellerie und Gastronomie kann es schon laut Definition keinen Tourismus mehr geben.“

DEHOGA Bayern-Landesgeschäftsführer Dr. Thomas Geppert ergänzt: „Wer jetzt denken sollte, dann gibt´s halt mein Wirtshaus nicht mehr, unterschätzt die Dramatik der Entwicklung: Derzeit arbeiten 447.000 Erwerbstätige allein in Bayerns Hotellerie und Gastronomie; das entspricht jedem 17. Erwerbstätigen im Freistaat. Im Tourismus arbeiten sogar über 600.000 Menschen. Das Besondere daran ist, dass diese Ausbildungs- und Arbeitsplätze in allen Regionen Bayerns zu finden sind, häufig sogar genau dort, wo es wenig andere Erwerbsmöglichkeiten gibt. Zudem gelten die Betriebe als die zentralen Motoren regionaler Wirtschaftskreisläufe, da sie standorttreu und somit fest auf Dienstleistungen und Produkte von vor Ort angewiesen sind. Nicht zuletzt prägen sie mit ihrer Geschichte, Tradition und sozialen Bedeutung den ländlichen Raum in Bayern. Sie sind zentraler Bestandteil unseres Heimatgefühls und tragen in besonderer Weise zum Erhalt der Dorfgemeinschaft bei.“ Geppert betont: „Unsere Branche ist zwar extrem kleinteilig strukturiert, hat in Summe jedoch eine enorme Bedeutung.“

Geppert weiter: „Positiv sehen wir hingegen die seitens der Bunderegierung im Rahmen des Bürokratieentlastungsgesetzes geplante Abschaffung der Hotelmeldepflicht für deutsche Staatsangehörige. Denn jährlich fallen deutschlandweit rund 150 Millionen Hotelmeldescheine in Papierform an, was für die Branche eine Kostenbelastung in Höhe von rund 100 Millionen Euro für Anschaffung, Handling, Lagerung und anschließender Vernichtung bedeutet.“

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