Stellungnahme zur Ablehnung der Einführung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes für die Hotellerie durch den Bundesrat

(München) Als „Schwarzen Freitag für die bayerische Hotellerie“ bezeichnet Siegfried Gallus, Präsident des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes e.V. (BHG), die heutige Ablehnung der Einführung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes für die Hotellerie durch den Bundesrat.

Schwarzer Freitag für bayerische Hotellerie

 

BHG-Stellungnahme zur Ablehnung der Einführung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes für die Hotellerie durch den Bundesrat

 

(München) Als „Schwarzen Freitag für die bayerische Hotellerie“ bezeichnet Siegfried Gallus, Präsident des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes e.V. (BHG), die heutige Ablehnung der Einführung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes für die Hotellerie durch den Bundesrat. „Während die Bayerische Staatsregierung die Initiative Baden-Württembergs unterstützt hat, haben uns andere Landesvertretungen tief enttäuscht. So ist es für mich vollkommen unverständlich, dass Länder wie Mecklenburg-Vorpommern oder Schleswig-Holstein, in denen der Tourismus eine große wirtschaftliche Bedeutung hat, der eigenen Hotellerie in den Rücken gefallen sind“, so Gallus.

 

Wohl kaum eine andere Branche ist so international ausgerichtet wie der Tourismus. Nachdem in der Gastronomie die Hälfte, in der Hotellerie sogar 22 von 27 aller EU-Mitgliedsstaaten von der Möglichkeit reduzierter Steuersätze Gebrauch machen, ist die Ermäßigung des Mehrwertsteuersatzes für das deutsche Gastgewerbe nach wie vor das zentrale Anliegen der Branche. „Wie sollen wir den internationalen Wettbewerb bestehen können, wenn unsere Hoteliers und Gastronomen derart abgezockt werden?“, fragt Gallus.

 

Die Preise des deutschen Gastgewerbes können internationalem Wettbewerb nicht standhalten. Mit Ausnahme von Dänemark wenden alle Anrainerstaaten Deutsch­lands ermäßigte Sätze zwischen drei und zehn Prozent auf Beherbergungsleistun­gen an. Insbesondere der Wettbewerb zwischen Bayern und seinen Nachbarländern ist eklatant verzerrt. Die Hotels im Nachbarland erwirtschaften bei gleichen Endpreisen höhere Renditen. „Während unsere Kollegen in Österreich nur 10 Prozent, in Tschechien 5 Prozent und in der Schweiz sogar nur 3,6 Prozent an den Fiskus abführen müssen, sind es bei uns satte 19 Prozent“ erläutert der BHG-Präsident und ergänzt: „Das sind entlang unserer Grenzen zu Österreich, Tschechien und der Schweiz sage und schreibe 1 192 Kilometer verschobene Chancengleich­heit. Insbesondere angesichts der eklatant angestiegenen Energiepreise sowie der massiven Belastung deutscher Hoteliers durch die europaweit mit Abstand am teuersten Rundfunkgebühren wäre eine Entlastung unserer Betriebe mehr als überfällig gewesen.“