DEHOGA Bayern und Bayerischer Heilbäder-Verband intensivieren Zusammenarbeit

(München) Die Spitzengremien des Bayerischer Heilbäder-Verbandes (BHV) sowie des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes DEHOGA Bayern trafen sich in München, um Ihre Zusammenarbeit hinsichtlich branchenrelevanter Themen weiter zu vertiefen.

Auf der Tagesordnung stand zum einen der neue GastroManagementPass, dessen Implementierung vom BHV begrüßt wird: „Alles, was dazu beiträgt, die Qualität des bayerischen Gastgewerbes nachhaltig zu sichern bzw. zu erhöhen, erhält unsere volle Unterstützung“, so BHV-Vorsitzender Klaus Holetschek. Die Zertifizierung ist ein Instrument zur Sicherung der bestehenden Hygiene- und Qualitätsstandards der Branche. Sie soll dem Endverbraucher dokumentieren, dass der Betrieb hoch qualifiziert aufgestellt ist und in den Bereichen Hygiene, Recht, Unternehmensführung und Service-Qualität fundierte Kenntnisse aufweisen kann.

Mit völligem Unverständnis auf beiden Seiten wurde das Thema Auslandskuren diskutiert. Denn mittlerweile geht fast die Hälfte der in einem Jahr von den Krankenkassen genehmigten ambulanten Kuren ohne medizinische Notwendigkeit ins Ausland. Diese, den Gesundheits- und Tourismusstandort Bayern konterkarierende Maßnahme wird seitens einzelner Kassen sogar noch besonders beworben. „Hier gilt es als verantwortungsbewusster Unternehmer sehr wohl zu überlegen, ob ich meinen Angestellten eine Krankenkasse empfehlen kann, die zwar bei uns in Deutschland Beiträge abkassiert, diese dann aber an ausländische Kur- und Bäderbetriebe überweist“, kommentiert DEHOGA Bayern-Präsident Ulrich N. Brandl, und fügt hinzu: „da finanziere ich mir ja meine eigene Konkurrenz-Tourismusregion.“

Zum anderen waren einmal mehr die reformbedürftigen Tourismusstrukturen Bayerns Gesprächsthema. „Es kann doch nicht sein, dass in meiner Heimat drei Mal mehr touristische Vermarktungsorganisationen um die Gunst des Gastes buhlen, als wir klassifizierte Betriebe haben“, bringt es Brandl auf den Punkt. „Hier gilt es, unter Einbindung aller Betroffenen, eine Lösung zu finden, die Vorteile für alle – in erster Linie für unsere Gäste – bietet“, so Holetschek.

Einigkeit herrschte hinsichtlich der Mehrwertsteuer: „Die durch die Reduzierung der Mehrwertsteuer auf Beherbergungsdienstleistungen erst ermöglichten Investitionen in die Qualität der Hotels führten direkt zu einer deutlichen Aufwertung der Kurorte und Heilbäder“, erläutert der BHV-Vorsitzende. „Dieser Teil des Wachstumsbeschleunigungsgesetzes war wohl das beste Konjunkturpaket aller Zeiten“, stellt Brandl angesichts der allerorten hohen Investitionstätigkeit der Branche fest, „es ist aber erst der erste Schritt: was noch dringend fehlt, ist die versprochene Herstellung von Wettbewerbsgleichheit auch für die Gastronomie.“


Tourismus in Zahlen

Bayern ist nach wie vor die beliebteste Tourismusdestination Deutschlands. Der Jahresumsatz beträgt über 31 Milliarden Euro, rund 560.000 Menschen verdienen ihr Einkommen im Tourismus. Über die Hälfte dieser touristisch bedingten Ausgaben kommen dem Einzelhandel bzw. nicht gastgewerblichen Dienstleistungsbetrieben zu Gute.

Allein die bayerischen Heilbäder, in denen ein Drittel aller touristisch bedingten Übernachtungen in Bayern gezählt werden, erzielen eine Wertschöpfung in Höhe von 3,7 Mrd. Euro und beschäftigen 100.000 Menschen.

Hotellerie und Gastronomie bilden das Rückgrat der bayerischen Leitökonomie Tourismus. Für rund 315 000 Beschäftigte bietet die Branche im Freistaat Arbeit. Darüber hinaus befindet sich nahezu jeder zehnte bayerische Ausbildungsplatz in einem Hotel oder einem Gastronomiebetrieb.

Neben der großen Bedeutung der Branche als Ausbilder und Arbeitgeber, gibt es eine weitere Besonderheit: Heilbäder und Gastgewerbe bieten ihre Arbeits- und Ausbildungsplätze bis in den letzten, oftmals strukturschwachen Winkel Bayerns hinein an, in Regionen, aus denen sich andere Industrien und Dienstleister längstens zurückgezogen haben.


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