Qualitätsoffensive Bayerischer Tourismus

(München, 18.04.07) Der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband e.V. (BHG) unterstützt die Forderung des Fraktionsvorsitzenden der CSU im Bayerischen Landtag, Joachim Herrmann, nach einer Qualitätsoffensive im bayerischen Tourismus. Herrmann hatte im Vorfeld der gestrigen Aktuellen Stunde im Bayerischen Landtag zum Thema „Tourismus in Bayern - Wirtschaftsfaktor mit Zukunft“ davor gewarnt, dass im Tourismus schleichend Arbeitsplätze, die nicht exportiert werden, sondern vor Ort in den Regionen für Wertschöpfung sorgen, verloren gehen, wenn nicht investiert werde.„Doch genau dies ist vor dem Hintergrund einer eklatanten Wettbewerbsverzerrung aufgrund unterschiedlicher Mehrwertsteuersätze in der europäischen Hotellerie leichter gesagt, als getan“, kommentiert BHG-Präsident Siegfried Gallus den Appell Herrmanns. Gallus erläutert: „Die jüngste Mehrwertsteuererhöhung führte zu einer weiteren Benachteiligung deutscher Hoteliers. Während Hoteliers in Österreich nur 10 Prozent, in Tschechien 5 Prozent und in der Schweiz sogar nur 3,6 Prozent an den Fiskus abführen müssen, sind es bei uns satte 19 Prozent. Das ist dann – zusammen mit der ungleich höheren Belastung deutscher Hoteliers durch Gebühren der GEZ, GEMA, und weiterer Verwertungsgesellschaften – genau das Geld, was uns an Eigenkapital fehlt, um in unsere Betriebe fortwährend investieren zu können.“ Gallus zieht dabei folgenden Vergleich: „Würde für das deutsche Gastgewerbe – wie bei Hundefutter – der ermäßigte Steuersatz von 7 % gelten, blieben in den Kassen der bayerischen Hoteliers im Schnitt weit über eine viertel Milliarde Euro mehr pro Jahr. Wenn bei Investitionen von einer Eigenkapitalquote von 20 Prozent ausgegangen wird, bedeutet dies ein zusätzliches Investitionsvolumen von 1,25 Milliarden Euro jährlich.“Bis das Thema „Ermäßigter Mehrwertsteuersatz für die Hotellerie“ auf Bundesebene gelöst wird, bleibt Bayern als Tourismusland Nummer 1 jedoch nicht untätig. So lud der BHG in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Wirtschaftsministerium erst am Montag den 16. April 2007 zur Informationsveranstaltung „Investieren, Finanzieren – Gastgewerbe im Aufbruch“ nach Beilngries ein. Eine Vielzahl gastgewerblicher Betriebe aus ganz Bayern informierte sich über Fördermöglichkeiten des Freistaates sowie über die neu gegründete Bürgschaftsbank Bayern. „Zu einer Qualitätsoffensive im Bayerischen Tourismus muss jedoch auch die Überprüfung seiner Organisationsstrukturen gehören“, so Gallus. „Dies könne sich auf höchster politischer Ebene auch darin widerspiegeln, dass die Schaffung eines eigenen Tourismusministeriums nötig wird“, ergänzt er und führt aus: „Um effizienter und schlagkräftiger agieren zu können, sollte eine stärkere Ausrichtung aller bestehenden Strukturen auf die neue Leitökonomie Tourismus zumindest nicht ungeprüft bleiben.“

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