Mehrwertsteuer: BHG fordert Bundesregierung zum Handeln auf

ECOFIN-Rat macht Weg frei für reduzierten Mehrwehrsteuersatz in der Gastronomie / Wirtschaftskrise erreicht Gastgewerbe – international wettbewerbsfähiger Mehrwertsteuersatz wäre Rettungsschirm für Branche


(München) Der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband e.V. (BHG) begrüßt die Entscheidung des ECOFIN-Rates, den Mitgliedsstaaten auch in der Gastronomie das Recht auf einen reduzierten Mehrwertsteuersatz zuzugestehen. „Nachdem Steinbrück endlich eingesehen hat, dass seine Blockadehaltung innerhalb der EU ein wirtschaftspolitischer Irrläufer ist, muss die Bundesregierung nun schnellstens handeln, um endlich auch dem deutschen Gastgewerbe eine international wettbewerbsfähige Mehrwertsteuer zukommen zu lassen“ erklärt BHG-Präsident Siegfried Gallus.

„Es brennt“, so Gallus, denn laut einer aktuellen Umfrage unter bayerischen Hoteliers und Gastronomen ist bei 82 Prozent die Wirtschaftskrise bereits in Form von zum Teil erheblichen Umsatzrückgängen angekommen. Hierbei macht es keinen Unterschied, ob der Betrieb in der Stadt oder auf dem Land liegt. Mit deutlicher Mehrheit geben dabei Hoteliers und Gastronomen an, dass durch die Einführung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes ihnen am meisten geholfen wäre. „Sie käme einem Rettungsschirm für eine ganze Branche gleich“ kommentiert Siegfried Gallus.

„Dies macht auch Sinn“, erläutert der BHG-Präsident, „denn wohl kaum eine andere Branche ist so international ausgerichtet wie der Tourismus.“ Nachdem in der Gastronomie die Hälfte, in der Hotellerie sogar 22 von 27 aller EU-Mitgliedsstaaten von der Möglichkeit reduzierter Mehrwertsteuersätze Gebrauch machen, ist die Ermäßigung des Steuersatzes für das deutsche Gastgewerbe das zentrale Anliegen der Branche. Gallus fügt hinzu: „Bayern ist mit starken touristischen Nachbarländern besonders betroffen: während Hoteliers in Österreich nur 10 Prozent, in Tschechien gerade einmal 5 Prozent und in der Schweiz sogar nur 3,6 Prozent Mehrwertsteuer an das Finanzamt abführen müssen, sind es bei uns satte 19 Prozent.“ Der BHG fordert deshalb die Einführung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes für Hotellerie und Gastronomie. Das, was für die Bergbahnen gilt, sollte erst recht für das beschäftigungsintensive Gastgewerbe gelten. „Mit 7 Prozent wäre definitiv mehr drin: mehr Wachstum, mehr Investitionen, mehr Beschäftigung“, so Gallus.

Unterstützung hinsichtlich der Einführung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes seitens der Bayerischen Staatsregierung wurde dem BHG zuletzt am Montag bei einem Treffen zwischen dem Ministerpräsidenten Horst Seehofer und dem Verbands-Präsidium zugesichert.

 


Lothar Heigl, Ralf Schell, Jutta Griess, Ralf Barthelmes, Präsident Gallus, MPL Horst Seehofer, Ulrich Brandl, Monika Poschenrieder, Thomas Domani und Karin Eiden (v.l.)

 

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