Aktive Ausbildung in Hotellerie und Gastronomie trotz Lockdown

Bayerische Woche der Ausbildung

(München) Das Gastgewerbe befindet sich im fünften Monat des Lockdowns; eine Zeit ohne Gäste, ohne Veranstaltungen und immer noch ohne konkrete Öffnungsperspektive. Um dennoch die über 9.000 Auszubildenden im bayerischen Gastgewerbe bestmöglich auszubilden und 2.700 Auszubildende intensiv für die anstehende Sommerprüfung vorzubereiten, sind Ausbildungsbetriebe neue Wege gegangen. Die überdurchschnittlich guten Ergebnisse der letzten Prüfung beweisen, dass dies bislang mehr als erfolgreich gelungen ist.

Wie engagierte Ausbildung trotz Lockdown bestens funktionieren kann, zeigen Manuela und Marc Schumacher aus dem Romantik Hotel „Alte Posthalterei“ in Zusmarshausen im Rahmen der „Bayerischen Woche der Ausbildung“. Das Hotelier-Ehepaar führt seit 2019 die „Alte Posthalterei“, bildet sechs Auszubildende aus, ist DEHOGA Bayern-Ausbildungsbotschafter, Prüfer bei der IHK und zertifizierter TOP-Ausbildungsbetrieb.
Der „Top-Ausbildungsbetrieb“ ist das erste bundesweite Ausbildungssiegel, bei dem ausschließlich die eigenen Auszubildenden die Ausbildungsqualität des Betriebes anonym bewerten. Betriebe, die sich als TOP-Ausbildungsbetrieb zertifizieren lassen, verpflichten sich dazu, zwölf Leitsätze für eine qualitativ hochwertige Ausbildung einzuhalten. Zu den Kriterien zählen u.a. die Betreuung durch einen „Paten“, die Balance von Arbeit und Privatleben sowie eine Ausbildung auf fachlich hohem Niveau. Auch das Zwischenmenschliche soll nicht zu kurz kommen: Besonderen Augenmerk legt das neue Siegel auf gelebte Wertschätzung, gegenseitigen Respekt und angemessene Arbeitsbedingungen. Kernelement der Zertifizierung ist eine Onlinebefragung der Auszubildenden, welche die Einhaltung der Leitsätze in ihrem Ausbildungsbetrieb bestätigen müssen.

DEHOGA Bayern-Vizepräsident Andreas Brunner, der mit seinem Natur- Wohlfühlhotel Brunner Hof selbst einen TOP-Ausbildungsbetrieb führt, bestätigt: „Es braucht klare Botschaften, damit wir junge Menschen für eine duale Ausbildung in unserer Branche begeistern können. Mit der Auszeichnung „TOP-Ausbildungsbetrieb“ machen wir gute Ausbildung sichtbar. Wir wollen jungen Menschen, deren Eltern und der Öffentlichkeit die hervorragenden Perspektiven, die das Gastgewerbe zu bieten hat, vor Augen führen – denn kaum eine Branche ist so faszinierend und abwechslungsreich wie Hotellerie

und Gastronomie. Das wird hoffentlich in Kürze auch wieder erlebbar sein. Das
Ausbildungssiegel hilft Betrieben, sich im Wettbewerb um Auszubildende zu profilieren“,
so Brunner.

Die „Alte Posthalterei“ zeigt zudem auf, wie wichtig die Ausbildung und Förderung von
Auszubildenden, gerade auch von Mittelschülern, ist. „Nur wenn wir es vormachen,
werden auch unsere Mitarbeiter und Auszubildenden erkennen, dass das
wertschätzende Miteinander ein Arbeitsleben mit Freude, Geborgenheit, guten
Arbeitsabläufen und Gäste mit Lächeln ermöglicht“, so Marc Schumacher. „Deshalb ist
es uns so wichtig, auch trotz des Lockdowns wieder vier junge Auszubildende im neuen
Ausbildungsjahr einzustellen. Unsere Azubis wachsen mit uns, lernen unsere
Philosophie kennen und erhalten von uns eine lebenslange Karrierebegleitung. Sie
können nach der Ausbildung in der „Posthalterei“ bleiben oder in die große Welt hinaus
gehen und dann jederzeit wieder in neuer Position zu uns zurückkehren“, versichert
Manuela Schumacher. Auch während des Lockdowns bildet das Hotel durchgängig
Auszubildende in fünf Ausbildungsberufen aus, darunter neben Koch auch Restaurantund
Hotelfachleute, Fachkraft im Gastgewerbe und Eventkaufmann. Künftig ist zudem
eine Ausbildung auch von Zielgruppen wie Alleinerziehenden und Flüchtlingen
vorgesehen.

– Ende der Pressemitteilung –