Newsletter Juli 2011/Bayern: Hygiene-Barometer

Was Politiker sich ausdenken, muss nicht immer umsetzbar sein: die geplante Einführung eines Hygiene-Barometers würde ungeahnte Folgen haben.

Was Politiker sich ausdenken, muss nicht immer umsetzbar sein: die geplante Einführung eines Hygiene-Barometers würde ungeahnte Folgen haben.

Der DEHOGA Bayern macht sich massiv dafür stark, dass das geplante bürokratische Monstrum eines Hygienebarometers so nicht in die Tat umgesetzt wird. Gründe dafür gibt es unzählige:

  • Die geplante zeitlich gestaffelte Einführung zunächst in der Gastronomie verstößt gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz. Warum soll die Gastronomie, die am Ende der Veredelungskette steht, einmal mehr das Versuchskaninchen spielen, obwohl der Auslöser Skandale in der Lebensmittelindustrie gewesen sind?
  • Es scheint festzustehen, dass die Anzahl der Lebensmittelkontrolleure nicht im Ansatz dazu ausreicht, um entsprechende Kontrollen durchführen zu können. Diese sind jedoch die Voraussetzung für eine faire, flächendeckende Kontrolle.
  • Auch wären Ungleichbehandlungen vorprogrammiert, da jeder Kontrolleur nach Gusto entscheiden kann. In Folge würden Klagen gegen die Untersuchungsergebnisse die Ämter lahm legen.
  • Ungeklärt ist auch die Frage, wie es mit Nachprüfungen bei einem negativen Bescheid aussieht.
  • Ebenso ist davon auszugehen, dass eine immense Kostensteigerung auf die Branche zukommen würde.

Verbraucherschutz und eine gute Hygienepraxis haben in der Gastronomie seit je her höchste Priorität. Der DEHOGA Bayern bekennt sich kompromisslos zur Einhaltung der strengen gesetzlichen Lebensmittelhygieneregelungen. Jeder Gastwirt, der hygienische Missstände zu verantworten hat, schädigt das Image der Branche. Bei gravierenden Verstößen bietet das geltende Recht jedoch bereits heute ausreichend Sanktionsmöglichkeiten bis hin zur Betriebsschließung. Es würde reichen, dieses Instrumentarium im Sinne eines nachhaltigen Verbraucherschutzes voll auszuschöpfen.